
Namibia Regenzeit: Auf was muss ich mich einstellen?
Namibia in der Regenzeit – ist das wirklich eine gute Idee? Viele schrecken vor Reisen in den Monaten November bis April zurück. Dabei kann genau diese Zeit ein ganz besonderes Erlebnis sein. In diesem Artikel erfährst du, was die Namibia Regenzeit ausmacht, wie sich Regen und Klima auf Safaris, Camping und Straßenverhältnisse auswirken – und ob diese Reisezeit zu dir passt.
Wann ist in Namibia Regenzeit?
Die Regenzeit in Namibia dauert etwa von November bis April, mit dem Höhepunkt im Januar und Februar. Es ist heiß, teilweise schwül, und es kann zu kurzen, kräftigen Regenschauern und Gewittern kommen. Dabei ist der Regen oft lokal begrenzt – an einem Ort prasselt der Regen nieder, während es wenige Kilometer weiter trocken bleibt.
Die Natur reagiert sofort: kahle Landschaften werden grün, ausgetrocknete Flussläufe füllen sich mit Wasser, und die Tiere freuen sich über neue Wasserquellen. Für Reisende bedeutet das: Namibia zeigt sich in einem völlig anderen Licht als während der Trockenzeit.
Klima während der Namibia Regenzeit
In der Regenzeit steigen die Temperaturen in vielen Teilen Namibias auf 30 bis 35 °C, teilweise auch darüber. Besonders in der Wüste kann es sehr heiß werden, während es nachts meist angenehm abkühlt. An der Atlantikküste – etwa in Swakopmund oder Walvis Bay – sind die Temperaturen deutlich milder mit etwa 20 bis 25 °C am Tag. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit kann es sich vor allem im Norden und Osten Namibias auch schwül anfühlen.
Wer Hitze nicht gut verträgt, sollte eher in den kühleren Übergangsmonaten reisen – oder sich auf Regionen mit moderaterem Klima konzentrieren.
Namibia Regenzeit: Vorteile und Nachteile auf einen Blick
Vorteile:
- Grünere Landschaften, blühende Wüste, dramatische Himmelsbilder
- Weniger Touristen, mehr Ruhe in Nationalparks
- Günstigere Preise bei Unterkünften und Mietwagen
Nachteile:
- Tiere schwerer zu entdecken, da sie nicht mehr nur an Wasserlöchern verweilen und die Vegetation dichter ist
- Straßen können zeitweise aufgeweicht oder schlechter befahrbar sein
- Camping bei starkem Regen kann ungemütlich werden
Unsere Route während der Regenzeit in Namibia
Wir waren von Mitte Januar bis Mitte Februar mit einem Toyota Hilux mit Dachzelt unterwegs – ein Abenteuer zur besten Regenzeit. Unsere Route führte uns von Windhoek über das NamibRand Nature Reserve nach Sesriem und Sossusvlei, dann weiter über die C14 nach Walvis Bay und Swakopmund. Von dort ging es über die Spitzkoppe in Richtung Kamanjab, in den Etosha Nationalpark, zum Waterberg Plateau, ins Erindi Private Game Reserve und schließlich zurück nach Windhoek.
Nicht alle Regionen Namibias sind während der Regenzeit gleich gut für Selbstfahrer geeignet:
- Der Caprivi-Streifen (Zambezi-Region) ist bekannt für Tiefsandpisten und kann nach starken Regenfällen schwer passierbar sein.
- In abgelegenen Gegenden wie entlang des Hoanib- oder Hoarusib-Flusses im Kaokoveld kann es plötzlich zu Fluten kommen, wenn es weiter im Landesinneren geregnet hat – dabei werden manchmal sogar Autos mitgerissen.
Safari in der Regenzeit: Lohnt sich das?
Viele befürchten, dass die Tierbeobachtung in der Regenzeit enttäuschend ausfällt. Und ja – durch die grüne Vegetation ist es schwieriger, Tiere aus der Ferne zu entdecken. Besonders Raubtiere wie Löwen oder Leoparden lassen sich in der dichten Vegetation nur schwer ausmachen. Auch bilden sich natürliche Wasserquellen, weshalb Tiere seltener an künstlichen Wasserlöchern verweilen, die sonst in der Trockenzeit hervorragende Beobachtungspunkte sind.
Aber: Wir haben alle großen Tiere gesehen – mit Ausnahme von frei lebenden Geparden und Leoparden. Elefanten, Nashörner, Giraffen, Löwen, Hyänen und unzählige Antilopen – alles war da. Mit Geduld und Fernglas wird die Safari auch in der Regenzeit zum Erlebnis.


Campen während der Regenzeit
Campen in der Regenzeit erfordert Flexibilität. In unserem Fall war das Dachzelt größtenteils gut abgedichtet – aber in einer besonders regnerischen Nacht im Etosha tropfte es an einer Stelle hinein, weil das Zelt dort nicht ganz dicht war. Unser Tipp: Pack unbedingt Panzertape ein – damit kann man unterwegs fast alles fixen. Steht nicht umsonst auf unserer Namibia Packliste für Selbstfahrer. Durch die heißen Tagestemperaturen trocknet übrigens alles sehr schnell.
Entscheidend ist die Ausrüstung: Eine gute Regenjacke, ein trockener Stauraum und Gelassenheit helfen ungemein. Viele Campingplätze verfügen über überdachte Bereiche und Pools – eine willkommene Abkühlung in der Mittagshitze.

Straßenverhältnisse während der Namibia Regenzeit
Die meisten Haupt- und Nebenstraßen waren gut befahrbar. Nur wenige Abschnitte waren durch Regen aufgeweicht – wie zwischen Etosha und dem Waterberg Plateau.
Mit einem 4×4-Fahrzeug wie dem Toyota Hilux hatten wir nie Probleme. Gelegentlich mussten wir Pfützen durchqueren oder Allrad zuschalten – das machte die Fahrt sogar abenteuerlich. Für Wohnmobile oder normale PKWs kann es aber schwierig werden.

Aktivitäten in der Regenzeit: Was ist möglich?
Viele Aktivitäten sind auch in der Regenzeit machbar – teilweise sogar angenehmer:
- Wanderungen am besten morgens oder spätnachmittags
- Dünenbesteigungen im Sossusvlei bis spätestens 10:30 Uhr
- Kajaken mit Robben und Outdoor-Abenteuer in Swakopmund und Walvis Bay
- Tierbeobachtung in Etosha und in Game Reserves
In der Mittagshitze war es uns an manchen Orten (z. B. Spitzkoppe) zu heiß für ausgedehnte Wanderungen. Aber die Fotomöglichkeiten durch dramatische Wolken und sattgrünes Buschland waren einzigartig.

Fazit: Ist die Namibia Regenzeit das Richtige für dich?
Ja, wenn du…
- ein Abenteuer suchst, das abseits der typischen Reisesaison liegt
- bereit bist, in der Nebensaison zu reisen und dabei von günstigeren Preisen für Unterkünfte und Mietwagen profitieren möchtest
- die grüne Seite Namibias kennenlernen möchtest
Eher nein, wenn du…
- darauf hoffst, viele Tiere an den Wasserlöchern zu sehen – wie es in der Trockenzeit oft der Fall ist, wenn die Tiere dort gezielt hinkommen, weil es kaum andere Wasserquellen gibt
- keinen Allradwagen mieten möchtest
- keine hohen Temperaturen über 30 Grad magst
Wir haben unsere Reise in der Regenzeit in vollen Zügen genossen – trotz einiger Herausforderungen. Die Landschaft war atemberaubend, die Lodges und Campingplätze leer, und die Tierwelt lebendig. Allerdings mögen wir persönlich die sehr hohen Temperaturen nicht so sehr. Auch wenn die grüne Vegetation wunderschön ist, bevorzugen wir inzwischen eher die Übergangsmonate oder die Trockenzeit – einfach weil es dann von den Temperaturen her deutlich angenehmer ist.
Du möchtest wissen, welche Orte in der Trockenzeit am schönsten sind? Wirf einen Blick in unseren Namibia Reiseführer. Dort findest du die schönsten Regionen zum Durchblättern und inspirieren lassen.
Und für unterwegs: In der Wildful Stories App findest du offline verfügbare Tipps zu Campsites, Aktivitäten und Tiersichtungen.
Namibia ist ein ganzjährig bereisbares Abenteuerland – und auch in der Regenzeit eine Reise wert!