
Namibia wie vor 200 Jahren
Wow, die Tierwelt Namibias ist bisher ziemlich beeindruckend, oder? Und nun lockt dich der Bwabwata mit seinen Feuchtgebieten, durch die Elefantenherden und Antilopen ziehen. Namibia ist einfach unglaublich tierreich. Aber wie war das eigentlich vor 200 Jahren, als noch keine Kolonialmächte die afrikanischen Länder in Besitz genommen hatten.
Vom Überfluss zur Bedrohung: Elefanten im Wandel der Zeit
Damals zogen schätzungsweise 20 Millionen Elefanten über den gesamten afrikanischen Kontinent. Eine unvorstellbare Zahl, wenn du bedenkst, dass es heute nur noch 350.000 Elefanten gibt.
Seit der Kolonialisierung sind Elefanten wegen ihrer Stoßzähne aus Elfenbein stark bedroht. Wilderei setzt den Beständen stark zu und ihr Lebensraum wird immer kleiner und fragmentierter. Während es früher noch viele zusammenhängende Wildnisgebiete gab, treffen die Elefanten heute auf ihrer Suche nach Lebensraum immer wieder auf besiedelte Regionen. Konflikte zwischen Mensch und Tier sind dann häufig vorprogrammiert.


Veterinärzäune verhindern zwar die Ausbreitung von Krankheiten, unterbrechen aber auch Wanderrouten.
Konflikte zwischen Mensch und Tier
Stell dir mal vor, wie die Elefanten auf der Suche nach Nahrung auf kleine Dörfer treffen und dort in kürzester Zeit die spärliche Ernte der Bauern vernichten. Es ist doch sehr tragisch, wenn im Kampf um die Ernte entweder Mensch oder Elefant ums Leben kommen.
Bwabwata Nationalpark als Zufluchtsort für Elefanten
Aufgrund seiner Lage ist der Bwabwata Nationalpark ein wichtiger grenzüberschreitender Korridor zu den Nachbarländern Angola, Botswana und Sambia. In Namibia lebt der Großteil der Elefanten in dieser Region, da sie sich hier frei bewegen können und gute Lebensbedingungen vorfinden.
Der Nationalpark ist insgesamt nicht eingezäunt, jedoch gibt es vereinzelt Veterinärzäune, um die Übertragung von Krankheiten und Seuchen von Wildtieren auf Nutztiere zu verhindern. Auch Grenzzäune und Straßen schränken die Elefanten teilweise in ihren Wanderungen ein. Du siehst, Elefanten treffen auch in dieser Region auf Menschen und müssen ihren Lebensraum mit ihnen teilen.

Zu deiner Reisezeit stehen die Chancen besser denn je, große Elefantenherden zu sehen.
Eines der größten Naturschutzgebiet
Wie schön wäre es, wenn die alten Migrationsrouten der Tiere vollständig wiederhergestellt wären und die Elefanten sicher wandern könnten. Und wie toll wäre es, wenn die lokale Bevölkerung direkt vom Tourismus profitieren würde? Und weißt du was? In dieser Region passiert genau das. Es gibt ein riesiges Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Wanderrouten wiederherzustellen und dabei gleichzeitig die Bevölkerung mit einzubeziehen. Das Projekt heißt: KAZA.
KAZA ist ein länderübergreifendes Naturschutzgebiet der fünf Staaten Namibia, Botswana, Angola, Sambia und Simbabwe. Bereits 2011 unterzeichneten die Staatschefs den Vertrag für KAZA mit dem Ziel, insgesamt 36 Nationalparks, Reservate und Schutzgebiete der Länder durch Korridore miteinander zu verbinden. Die Gesamtfläche von KAZA wird mit rund 520.000 Quadratkilometern 1,5 mal so groß sein wie Deutschland. Nicht schlecht, denn nur der Nationalpark Nordost-Grönland wird dann ein noch größeres Schutzgebiet sein.
Heute gleicht das gesamte KAZA-Gebiet ehrlich gesagt noch eher einem Flickenteppich. Aber einige Viehzäune wurden bereits abgebaut oder mit Toren versehen, die nachts geöffnet werden, damit die Elefanten durchziehen können. Und auch wenn viele Schutzgebiete noch voneinander isoliert sind, bekommst du im Bwabwata einen guten Eindruck davon, wie es überall einmal sein könnte.
Elefantenwanderungen im Bwabwata
Während der Regenzeit finden die Elefanten im Bwabwata zusätzlich zu den Flusssystemen Wasser. Sie sind in dieser Zeit also nicht auf die Flüsse angewiesen und können sogar in eines der Nachbarländer abwandern. Denn im Bwabwata hält sie kein Zaun davon ab, den Park zu verlassen. Zu deiner Reisezeit ist das anders, denn jetzt können Elefanten ihren Durst nur noch an den ganzjährig wasserführenden Flüssen stillen. Die Chancen, Elefanten im Bwabwata Nationalpark ausgiebig zu beobachten, stehen also besser denn je.
Viel Spaß im Caprivi-Streifen!