Namibia Malaria: Ist eine Prophylaxe notwendig?
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Namibia Malaria: Ist eine Prophylaxe notwendig?

In manchen Regionen gibt es ein erhöhtes Malaria-Risiko. Welche das sind und was das für dich bedeutet, klären wir in diesem Artikel.

In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über Malaria in Namibia. Wir beleuchten die Verbreitung, Symptome und Schutzmaßnahmen, die du ergreifen solltest. Dabei klären wir die Frage, ob eine Malariaprophylaxe notwendig ist und welche Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen.

In diesem Artikel erfährst du…

  • welche Regionen in Namibia von Malaria betroffen sind,
  • welche geeigneten Schutzmaßnahmen du ergreifen kannst und
  • teilen mit dir unsere persönlichen Erfahrungen.

Wichtiges in Kürze

  • Malaria in Namibia: Regional und saisonal variierendes Risiko
  • Hochrisikogebiete: Im Norden und Nordosten (Caprivi-Streifen, Sambesi Region, Kavango-West, Kavango-Ost) 
  • Prophylaxe: Schutzmaßnahmen und medikamentöse Vorbeugung empfohlen
  • Impfstoff: Es gibt aktuell keinen wirksamen Impfstoff gegen Malaria.

Allgemeine Informationen zu Malaria

Malaria ist eine durch Parasiten verursachte Infektionskrankheit, die von der Anopheles-Mücke auf den Menschen übertragen wird. Die Mücken sind vor allem zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang aktiv.

Symptome und Krankheitsverlauf

Die gefährlichste Form der Malaria, Malaria tropica, ist durch Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schwäche, Erbrechen, Husten und Durchfall gekennzeichnet. Schwere Fälle können zu akutem Nierenversagen, Krämpfen, Kreislaufkollaps und Koma führen. Andere Malariaerreger verursachen regelmäßige Fieberschübe: Malaria tertiana (alle drei Tage) und Malaria quartana (alle vier Tage).

Wird eine Malaria rechtzeitig erkannt, ist sie gut heilbar.

Wichtig zu wissen: Wenn du von einer Reise aus einem Malariagebiet zurückkehrst und Symptome wie Fieber bekommst, solltest du deinem Arzt unbedingt mitteilen, dass du dich kürzlich in einem Malariagebiet aufgehalten hast. Ohne diesen Hinweis kann es sein, dass der Arzt die Krankheit nicht in Betracht zieht.

Malaria in Namibia: Alle Regionen in der Übersicht

Wir haben dir die Inzidenzen pro 1.000 Menschen in einer Karte dargestellt. Du siehst auf der Karte, dass das Malaria-Risiko steigt, je weiter nördlich dich deine Route führt. 

Daten-Quelle: Uni Köln

Geografische Verbreitung von Malaria in Namibia

  • Hohes Risiko:
    • Ganzjährig im Norden und Nordosten (Sambesi bzw. Caprivi-Streifen, Kavango-Ost, Kavango-West, Ohangwena)
    • Saisonal (November – April) im Nordosten des Landes (inkl. Städte Grootfontein und Tsumeb)
  • Mittleres Risiko:
    • Ganzjährig in nördlichen Regionen (Etosha Nationalpark, Kunene, Omusati, Oshana, südliche Teile von Oshikoto, Otjozondjupa, Omaheke)
    • Saisonal (Mai – Oktober) im Nordosten des Landes (Distrikte Oshikoko, Otjozondjupa, Omaheke inkl. Städte Grootfontein und Tsumeb)
  • Geringes Risiko:
    • Ganzjährig im Rest des Landes (außer in den malariafreien Regionen)
  • Malariafreie Regionen:
    • Windhoek, Küste, Namib-Wüste, Regionen um und südlich von Mariental

Jahreszeiten und Klimafaktoren

Die Regenzeit und die Monate danach (November bis Juni) erhöhen das Malariarisiko erheblich, da stehende Gewässer ideale Brutstätten für Anopheles-Mücken bieten.

Welche Malariaprophylaxe ist für Namibia sinnvoll?

Eine medikamentöse Malariaprophylaxe ist für Reisen in Hochrisikogebiete empfehlenswert. In weniger betroffenen Gebieten kann eine sorgfältige Anwendung von Schutzmaßnahmen (Mückenschutz ohne Medikament) ausreichen.

Gut zu wissen: Es gibt aktuell keinen Impfstoff gegen Malaria.

Empfehlungen von Gesundheitsorganisationen

Da wir aber keine Ärzte sind, solltest du dich am besten ärztlich beraten lassen. Wir haben dir die wichtigsten Empfehlung des Tropeninstituts zusammengefasst.

Das rät das Tropentinstitut:

  • In den erhöhten Risikogebieten wird die vorbeugende Einnahme von Atovaquon / Proguanil (Malarone®) oder in Sonderfällen Mefloquin (z.B. Lariam®) empfohlen. Alternativ kommt Doxycyclin in Frage. Es wird von der WHO als Alternative empfohlen und weltweit seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Doxycyclin ist in Deutschland als Malariaprophylaxe nicht zugelassen. In den niedrigen bis mittleren Risikogebieten wird während der Risikozeit nur die Mitnahme von Atovaquon / Proguanil (Malarone®) oder Artemer / Lumefantrin (Riamet®) als Notfallmedikament empfohlen.

Schütze dich vor einem Stich: Namibia Malaria Prophylaxe-Möglichkeiten

Welche Medikamente gibt es?

Es gibt Medikamente gegen Malaria, die dich vor einem schweren Verlauf schützen. Die Tabletten kannst du vorbeugend oder als Notfallmedikament mit auf die Reise nehmen und einnehmen, wenn du Symptome bekommst. 

  • Malariamedikament Atovaquon/Proguanil: Gut verträglich, Nebenwirkungen sind selten. Es können Übelkeit und Verdauungsstörungen als Nebenwirkungen auftreten.

Welche nicht-medikamentöse Maßnahmen gibt es?

  • Kleidung: Lange, imprägnierte Kleidung oder stichfeste Safari-Kleidung tragen
  • Moskitonetze: Nutzen von imprägnierten Netzen
  • Mückenspray: Regelmäßig anwenden, besonders abends und nachts

Wirksame Moskitomittel

Wir hören immer wieder, dass die Mückenschutzmittel aus Namibia besser wirken sollen als die Mückenschutzmittel, die in Deutschland auf dem Markt sind. Wir haben uns deshalb die verschiedenen Mittel genauer angeschaut und miteinander verglichen.

  • Peaceful Sleep: Erhältlich in Namibia
  • Tabard: Erhältlich in Namibia
  • Nobite: Erhältlich in Deutschland

Vergleich aller drei Produkte

  • Peaceful Sleep: 15% DEET, 22,5 g DEET pro 150 g Dose
  • Tabard: 15% DEET, 22,5 g DEET pro 150 g Dose
  • Nobite Hautspray: 50% DEET, 50 g DEET pro 100 ml Flasche

Fazit

Nobite Hautspray ist in Bezug auf den Wirkstoffgehalt deutlich wirksamer, da es eine Konzentration von 50% DEET aufweist, verglichen mit den 15% DEET in Peaceful Sleep und Tabard. Dies bedeutet, dass Nobite Hautspray einen stärkeren und längeren Schutz gegen Mücken bietet. Wenn maximaler Schutz erforderlich ist, wäre Nobite Hautspray die beste Wahl unter den drei Produkten.

Wichtige Beratungsstellen für Namibia-Reisen

Für eine sichere und gut vorbereitete Reise nach Namibia ist es wichtig, sich über aktuelle Gesundheitsinformationen und Empfehlungen zu informieren. Hier sind einige nützliche Links und Informationsquellen:

  • Reise- und Tropenmedizinsche Beratungsstellen: Diese bieten umfassende Beratung zu Gesundheitsrisiken und notwendigen Vorsorgemaßnahmen für Reisen in tropische Länder. Eine Übersicht mit Tropeninstituten in Deutschland findest du hier.
  • WHO und CDC: Diese Organisationen bieten aktuelle Informationen zu Malaria und anderen tropischen Krankheiten weltweit.

Schriftliche Reiseberatung

Falls kein Reisemediziner in deiner Nähe verfügbar ist, kannst du auch eine schriftliche Reiseberatung in Anspruch nehmen. Das Centrum für Reisemedizinische Vorsorge (CRV) bietet diesen Service an. Du erhältst eine umfassende schriftliche Beratung, die dir hilft, dich bestmöglich auf deine Reise vorzubereiten.

Malaria in Namibia: Unsere Erfahrungen

Zuletzt teilen wir noch unsere persönliche Meinung über Malaria in Namibia mit dir teilen. Wir betonen jedoch, dass individuelle Beratung durch einen Reisemediziner unerlässlich ist.

Vor unserer ersten Reise, haben wir sehr unterschiedliche Meinungen zum Thema Malaria in Namibia gehört. Die meisten Gesundheitsorganisationen raten dazu, sich ausreichend gegen Malaria zu schützen – besonders im Norden von Namibia und auch unabhängig von der Reisezeit.

Wir sind zum ersten Mal während der Regenzeit durch Namibia gereist und haben uns deshalb für ein Malaria-Medikament entschieden. Das Medikament mit 12 Tabletten ist rezeptpflichtig und kostet ca. 40 EUR. Mit der Einnahme begannen wir am Tag vor der Einreise in den Etosha Nationalpark. Danach haben wir jeden Tag eine Tablette genommen, bis die Packung leer war. Wir haben das Medikament sehr gut vertragen.

Namibia Malaria mit Insektenspray vorbeugen

Heute würden wir ein solches Medikament nicht mehr einnehmen. Wir teilen die Aussage des Tropeninstituts, dass das beste Mittel gegen Malaria der Schutz vor einem Stich ist: Kein Stich – keine Infektion. Die Wirkstoffe können hingegen Übelkeit, Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen hervorrufen. Also kein leichtes Medikament, das man einfach so einnehmen kann.

Was ist unser Kontext?

  • In Namibia besteht ein mittleres bis hohes Malariarisiko. Die tatsächliche Infektionsrate ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern nicht niedrig, aber überschaubar.
  • Wir gehören nicht zur Risikogruppe.

Was machen wir daher?

  • Wir verwenden in Malariagebieten täglich Insektenspray.
  • Wir schlafen auf unseren Reisen im Zelt und lassen das Moskitonetz geschlossen.
  • Unsere lange Kleidung imprägnieren wir vor der Reise und ziehen sie abends an.

Für uns ist der Schutz vor einem Stich insgesamt die beste Lösung.

Das ist aber nur unsere Meinung und keine medizinische Empfehlung für dich. Schließlich kann dein Risikoprofil aufgrund von Vorerkrankungen oder Alter unterschiedlich sein. Wir wünschen dir auf jeden Fall eine Reise, von der du gesund zurückkommst!

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