Geheimnis der Wüstenelefanten
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Geheimnis der Wüstenelefanten

Wüstenelefanten wissen ganz genau, wo sie in dieser trockenen Landschaft Wasser finden – kein Wunder, für ihr Überleben ist es ungemein wichtig.

Das Damaraland ist eine sehr trockene und dürre Landschaft. Tagsüber wird es von Stunde zu Stunde noch ein bisschen heißer und am blauen Himmel ist weit und breit keine lebensspendene Regenwolken zu sehen. Wenn es hier regnet, dann nur in der Regenzeit. Und doch durchstreifen diese Landschaft die größten Landsäugetiere der Welt, die in dieser Region Wüstenelefanten genannt werden. 

Wüstenelefanten sind sehr selten und kommen in Afrika nur in Mali und in diesem Teil Namibias vor. Stell dir nur einmal vor, wie kräftezehrend das Leben für die Elefanten hier sein muss. Die Wüstenelefanten müssen plötzlich auftretenden Sandstürmen trotzen, lange Trockenperioden und hohe Temperaturen ertragen. Damit sie das aushalten und in der Halbwüste überleben können, haben sie sich über viele Jahre angepasst. 

Während es früher noch 3000 Wüstenelefanten in Namibia gab, sind es heute nur noch 150 Tiere.

Anpassungen für das Überleben in der Wüste

Wüstenelefanten gehören zwar zu den afrikanischen Savannenelefanten, unterscheiden sich aber in vielen Merkmalen von ihnen. Kein Wunder, denn wer in der Wüste überleben will, muss schon ein perfekter Überlebenskünstler sein. 

Wüstenelefanten haben daher breitere Fußsohlen als ihre Verwandten in anderen Teilen Namibias. So können sie sich im weichen Sand viel besser fortbewegen und sinken durch die größere Trittfläche auch weniger ein. Im Vergleich zu ihren Artgenossen bekommen Wüstenelefanten auch nur halb so oft Nachwuchs. Die Jungtiere werden von ihren Müttern optimal auf das harte Leben in der Wüste vorbereitet, indem sie doppelt so lange mit Muttermilch versorgt werden.  

Auf der Suche nach lebenswichtigem Wasser

Wenn du im Damaraland unterwegs bist, wirst du feststellen, dass es während deiner Reisezeit sehr schwierig ist, Wasserstellen zu finden. Doch Wüstenelefanten sind große Tiere, die regelmäßig mehr als 100 Liter Wasser pro Tag trinken müssen. Auf der Suche nach Wasser legen sie deshalb oft weite Strecken zurück. Wegen der Hitze verlegen die Elefanten ihre Wanderungen in die Nacht, weil es dann deutlich kühler ist. 

Das Geheimnis der unterirdischen Wasserreserven

Aber die Wüstenelefanten kennen auch ein Geheimnis. Es ist der Schlüssel zu ihrem Überleben in der Wüste. Wenn es im Hinterland regnet, führen die trockenen Flüsse plötzlich Wasser. Durch die Hitze verdunstet ein Teil des Wassers und die Flüsse erreichen nur selten ihre Mündung in den Atlantik. Ein größerer Teil des Regenwassers versickert und bleibt dicht an der Oberfläche. So entsteht unter dem Trockenfluss ein unterirdisches Wasserreservoir. Das kostbare Regenwasser geht in dieser trockenen Region also nicht vollständig verloren und steht den Tieren auch in den trockensten Zeiten zur Verfügung. Wüstenelefanten graben daher immer wieder an ihnen bekannten Stellen nach Wasser.

Wüstenelefanten sind zwar mit den Savannenelefanten verwandt, haben sich aber im Laufe der Zeit körperlich an das Leben in der Wüste angepasst.

Nahrhafte Pflanzen in trockenen Zeiten

Das unterirdische Flusssystem versorgt auch Pflanzen und Bäume. So entstehen entlang der Trockenflüsse Wälder, die sich wie eine Schnur durch die Landschaft ziehen. In den sogenannten Galeriewäldern wachsen auch Anabäume, deren eiweißreiche Samen den Elefanten als wichtige Nahrungsquelle dienen. Aber auch viele andere Pflanzen mit ihren Blättern, Trieben, Rinden, Blüten und Wurzeln sind für Elefanten in dieser Region überlebenswichtig.

Beobachtungen in der Trockenzeit

Wenn Wüstenelefanten ein besonders nahrungsreiches Gebiet gefunden haben, bleiben sie so lange dort, bis sie nichts mehr finden. In der Trockenzeit konzentrieren sich die Elefanten deshalb auf das Abfressen von Bäumen und anderen Pflanzen in den Trockenflüssen. Du kannst dich also freuen, denn die Voraussetzungen, die seltenen Wüstenelefanten im trockenen Flussbett zu beobachten, sind hervorragend.  

Viel Spaß im Damaraland! 

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