
Die letzten Nashörner
Nashörner sehen immer wie echte Urzeittiere aus. Hast du das auch schon mal gedacht, wenn du diese Tiere gesehen hast? Tatsächlich gibt es Nashörner auch schon seit stolzen 20 Millionen Jahren auf unserer Erde. Bis zur letzten Kaltzeit gab es Wald-, Woll- und Steppennashörner sogar in Europa.
Das wertvolle Horn und seine Bedrohung
In Namibia leben heute zwei Arten von Nashörnern: das Breitmaulnashorn und das Spitzmaulnashorn. Obwohl die beiden Arten auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen, kannst du sie an der Form des Mauls voneinander unterscheiden.
Nashörner sind vor allem für ihr auffälliges Horn bekannt, das aus zusammengewachsenen Keratinfasern besteht. Keratin ist eine Substanz, aus der unsere Fingernägel und Haare zum größten Teil bestehen. Für Nashörner ist das markante Horn sehr wichtig. Es wächst nicht nur ein Leben lang, sondern dient ihnen auch im Dominanzkampf untereinander und als Waffe gegen Raubtiere. Es spielt zudem eine Rolle bei der Kontaktaufnahme mit Artgenossen.


Viele Nashörner in Namibia werden von Wildhütern beschützt.
Wilderei und ihre Entwicklung
Und genau dieses Horn macht das Nashorn zu einer bedrohten Tierart. Aber bestimmt weißt du, dass Nashörner durch Wilderei stark bedroht sind.
Im südlichen Afrika ist die Zahl der gewilderten Tiere stetig gestiegen und erreichte 2015 mit 1.350 getöteten Nashörnern ihren traurigen Höhepunkt.
Einer der Gründe für den Anstieg der Wilderei sind die steigenden Einkommen der Käufer. Ein anderer Grund ist die zum Teil arme Bevölkerung Namibias, die in der Wilderei eine Möglichkeit sieht, schnell Geld zu verdienen. Aber es sind auch die Handelsstrukturen, die insgesamt viel komplexer, undurchsichtiger und bewaffneter geworden sind.
Moderne Maßnahmen gegen Wilderei und Technologie im Einsatz
Aber auch im Kampf gegen die Wilderei setzen sich viele Menschen für die Nashörner ein und so konnten die Schutzmaßnahmen professionalisiert werden.
In manchen Parks wurden die Nashörner beispielsweise mit Sendern versehen, damit die Wildhüter sie leichter aufspüren können. Auch eine bessere Ausbildung und Bewaffnung der Wildhüter sowie der Einsatz von Drohnen hilft bei der Überwachung der Tiere.


In manchen Parks werden Nashörnern das Horn abgesägt, damit sie sicherer vor Wilderei sind.
Lokale Gemeinschaften: Ein Schlüssel zum Schutz
Erinnerst du dich noch, dass in der KAZA-Region die lokale Bevölkerung vom Tourismus profitieren soll? Für den Schutz der Nashörner ist die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung genauso wichtig. Sie kann einen großen Beitrag leisten, indem sie verdächtige Personen meldet.
Sicherlich wirst du sofort zustimmen, dass das alles ein ziemlicher Wahnsinn ist. Doch die Maßnahmen zeigen nachhaltigen Erfolg. Von 2015 bis 2018 sank die Zahl der gewilderten Nashörner um ein Drittel und ist bis heute weiter rückläufig.
Da bleibt doch die Hoffnung, dass die Zahlen weiter sinken. Im März 2020 jedenfalls wurde das Südwestliche Spitzmaulnashorn von der International Union for Conservation of Nature von “gefährdet” auf “nahezu bedroht” heruntergestuft. Ein kleiner Erfolg, oder? Natürlich bleibt der Kampf gegen die Wilderei weiterhin wichtig, denn insgesamt bleibt das Nashorn “kritisch bedroht”.
Einblicke in den Schutz der Nashörner am Waterberg
Aber wie sieht der Schutz der Nashörner eigentlich ganz praktisch aus? Am Fuße des Waterbergs leben mehrere Breitmaulnashörner im privaten Schutzgebiet Waterberg Wilderness.
Sie werden hier durch einen 2,20 Meter hohen und 20 Kilometer langen Zaun geschützt. Auch die Durchgangstore und die Tiere selbst werden ständig von Wildhütern bewacht.
Wenn du die Nashörner ausgiebig beobachten möchtest, hast du hier eine tolle Möglichkeit dazu. Entweder du spürst die Nashörner zu Fuß bei einem Tracking auf oder du machst einen Game Drive. Wie auch immer du dich entscheidest, die urzeitlichen Tiere zu beobachten, ist ein einmaliges Erlebnis, das dir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Alle Aktivitäten am Waterberg findest du hier. Wir wünschen dir viel Spaß am Waterberg Plateau!